Boi Koivogi
geb. ca. 1953 in Bokpozou, Guinea
Bokpozou, Guinea
Anfang der Podaimalerei im Dorf: ca. 1960; sie beobachtete die alten Frauen und Schwestern beim Malen; vertieft wurde die Körpermalerei später im Buschlager.
Heimliche Initiation: ca. 1961, nach nur dreimonatigem Buschlager.
Beruf: Bäuerin
Zusammenarbeit: 1991 und 1996
Von meiner ersten Begegnung mit Boi im Jahre 1991 ist mir wenig in Erinnerung geblieben. Sie war eine jener Frauen vom Nachbardorf, die bei uns malen wollten. Es hatte sich schließlich herumgesprochen, dass man bei dem „Weißen von Segbémé" für das Malen von Podai-Bildern sogar gutes Geld verdienen konnte, ohne dass man dabei, wie bei der harten Feldarbeit, schnell müde wurde. Für mich war Boi damals nicht so überzeugend, und ich hatte eigentlich ihre Akte schon abgeschlossen.
Fünf Jahre später meldete sie sich plötzlich zurück; sie wollte es unbedingt noch mal bei uns versuchen. Als ich ihr sagte, dass sie diesmal ganz frei arbeiten und alles malen dürfe, was ihr so einfalle und was sie im Dorf um sich herum sehe, da war sie mir direkt dankbar; auch die verschiedenen, für sie total neuen Farben waren für sie spannend. Boi legte los und malte „aus dem Bauch heraus", für mich und meine Mitarbeiter das Erlebnis - ein neuer Podai-Star war geboren.
Text: Karl-Heinz Krieg, 2003
Aus: Podai - Malerei aus Westafrika, museum kunst palast, Düsseldorf 2003:126